Leben im Armenhaus Europas

Das Stadtgebiet Gelsenkirchens besteht aus den fünf Stadtbezirken Nord, Mitte, Süd, Ost und West, die sich in Stadtteile Buer, Scholven, Hassel, Altstadt, Bismarck, Bulmke-Hüllen, Feldmark, Heßler, Schalke, Schalke-Nord, Neustadt, Ückendorf, Rotthausen, Erle, Resse, Resser-Mark, Horst, Beckhausen, sowie den in aktuellen Publikationen zumeist unterschlagenen Suttum und Polsum unterteilen.

Dabei ist die Mini-Metropole an der Emscher nicht gerade groß. Gerade mal knapp 270.000 Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener leben hier zwischen einer der größten Raffinerieen Europas und dem Emscherschnellweg. In knapp zwanzig Minuten ist die Innenstadt problemlos durchquert.

Aber: Die Möchtegern-Metropole ist schnell. Nirgendwo wird ein höheres Tempo angeschlagen als auf der Bahnhofstraße, einer der vermutlich umsatzsärmsten Einkaufsstraßen Deutschlands. Die abgewirtschaftete Stadt an der Emscher ist aber auch gemütlich. Kneipen und Migrantencafés in jedem Stadtteil lassen den Alltag zum Feierabend vergessen.

Und: Die Ruhrpott-Metropole ist bunt. 180 Nationen leben hier friedlich zusammen, fast jeder Zweite hat keinen deutschen Pass. Gelsenkirchen ist hip, ist trendy, ist sexy. Hier wird kaum Geld verdient, und wenn doch, dann auch sogleich wieder verloren. Hier wird kein Techno gelebt, hier steppt weder der Bär noch tanzt der Affe. Hier werden ausschließlich Trends von gestern aufgewärmt, denn Gelsenkirchens Bevölkerung ist definitiv ungebildeter und ärmer als die anderer Revierstädte.

Und doch lebt sie individueller.


 

Sonntag, 1. April 2007

Profi-Sun

Solarstadt

In den Hinterhöfen im Gelsenkirchener Stadtgebiet befinden sich einige aussergewöhnliche Locations zur Auffrischung der verblichenen Urlaubsbräune. Architektur und Programm dieser Orte zeigen dabei deutlich die Wirklichkeit und den Charme der gebeutelten Region jenseits von Hochglanzmagazinen und Marketingstrategien der lokalen Werbewirtschaft.